Die schnelle und einfache Selbstdiagnose für Senkfüße, Plattfüße und gesunde Füße.
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Senk und Plattfüße sind fast immer zivilisationsbedingt. Wegen mangelnder Kenntnis werden Plattfüße in Kauf genommen, Knieprobleme treten meist schon vorher auf und das Laufen wird im Alter zur Qual. Kinder laufen sich X- und O-Beine an und schädigen durch einen falschen Gang nicht nur die Füße, sondern auch Knie und Hüften. Viel zu häufig wird übersehen, das die Füße das Fundament für eine gesunde Körperstatik sind!
Flacht das Fußgewölbe bei Belastung vollständig ab und berührt den Boden, ist vom Plattfuß die Rede. Bereits am Abdruck des belasteten Fußes ist der Plattfuß leicht erkennbar. Falls der Plattfuß nicht angeboren wurde, hat man ihn selbst “erlaufen”. Denn Plattfüße sind eine Folgeerscheinung von Senkfüßen, die unbeachtet bleiben, d.h. nicht durch Einlagen oder Schuhzurichtungen korrigiert wurden.
Sehr viele Menschen, die an Senkfüßen leiden, haben zusätzlich Knickfüße und/oder Spreizfüße.
Selbstdiagnose für gesunde Füße
82% der jungen Menschen laufen mit kranken Füßen herum, davon haben 88,5% keine Ahnung von der Problematik. Die Fehlannahme, ein schmerzfreier Fuß ist grundsätzlich gesund täuscht häufig!
Fazit: Viele Füße werden täglich stärker “durchgetreten”. Wenn erst die starken Schmerzen auftreten, ist es für manche Leute schon fast zu spät.
Erkennen Sie, ob der Junge auf den Bildern gesunde Füße hat?
Falls Sie diese Frage mit nein beantworten müssen, dann ist diese Seite für Sie besonders interessant. Der Junge Mann hat übrigens Knick-Senkfüße. Er selbst und auch die Eltern wussten es bis zum Besuch nicht und wunderten sich darüber, das dieses der Fachmann schon an den Schuhen erkennen konnte!
Auf den Fotos erkennt man genau, daß die Seitenleder der Schuhe eingetreten sind. Jedermann kann so erkennen, das der Schuhbesitzer Senk- oder Plattfüße hat.
Beim gesunden Fuß bleibt das Leder glatt. Schauen Sie sich nun Ihre Schuhe an!
Selbstdiagnose in kurzen und einfachen Übungen
Nehmen Sie auf einen Stuhl platz und ziehen Sie die Strümpfe aus. Betrachten Sie ggf. mit Hilfe eines Spiegels die Innenseite des unbelasteten Fußes. Hier müsste ein deutliches Gewölbe zu erkennen sein, welches hinter der Ferse (Hacke) bis zu den Ballen reicht, hinten steil ansteigt und nach vorn verlaufend abflacht.
Ist das nicht der Fall, haben Sie einen kontrakten (festen) Senk- oder Plattfuß. Die folgenden Übungen können Sie überspringen.
Übungen zur Selbstdiagnose eines Senkfußes oder Plattfußes
Übung: Setzen Sie zunächst den rechten Fuß auf den Boden auf, ohne ihn zu belasten. Nun legen Sie Ihr linkes Bein über das Rechte und schauen nach, ob das Fußgewölbe seine Form (genauso wie unbelastet) beibehält. Machen Sie den gleichen Versuch mit dem anderen Fuß.
Ergebnis: Bleiben die inneren Fußwölbungen nicht vollständig erhalten und geben nach, dann ist ein Senkfuß vorhanden, der behandelt werden sollte.
Übung: Anschließend stellen Sie sich langsam auf und beobachten auch hier wieder das rechte Innengewölbe der Füße ganz genau. Wiederholen Sie nun die Übung und beobachten Sie das linke, innere Fußgewölbe.
Ergebnis: Bleibt das Gewölbe genau wie im unbelastetem Zustand oder gibt es nur ganz wenig nach (bis maximal 2 mm), leiden Sie nicht an Senk- oder an Plattfüßen. Gibt es ganz oder teilweise nach, so wie auf dem nebenstehenden Bild oder stärker, sind Senkfüße vorhanden. Wird das Fußgewölbe bis zum Boden durchgetreten, sind Plattfüße zu beklagen.
Übung: Stellen Sie sich nun nur auf das Rechte Bein, dadurch belasten Sie den Fuß am stärksten. Beobachten Sie wieder das innere Fußgewölbe. Das wiederholen Sie mit dem linken Bein und beobachten wieder das Fußgewölbe.
Ergebnis: Bleibt das Gewölbe genau wie im unbelastetem Zustand oder gibt es nur ganz wenig nach (ca.2-3 mm), leiden Sie nicht an Senk.- oder an Plattfüßen. Gibt es stärker nach, sind Senkfüße zu beklagen,- berührt das Innengewölbe den Boden, spricht man vom Plattfuß.
Ausprägungen von Senkfüßen und Plattfüßen
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Fuß im unbelasteten Zustand | der gleiche Fuß im belasteten Zustand
Der Gewölbeeinfall beginnt hinter der Ferse. Zur Festigung der Fußmuskulatur wurden dem jungen Mann Einlagen verordnet und darüber hinaus Gymnastikübungen. Der weitere Fußverfall wird somit gestoppt und das Gangbild optimiert. Von einer Festigung des Gewölbes ist auszugehen, wenn der Therapievorschlag 2-3 Jahre lang konsequent durchgehalten wird. |
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Ein Senk-Knickfuß: Deutlich zu erkennen ist das vollständig abgeflachte Längsgewölbe und der eingeknickte Mittelfußknochen. Das Innengewölbe erreicht aber nicht den Boden, so das es sich hier nicht um einen Plattfuß handelt. | Die nach Maß gefertigten Einlagen halten den Fuß in einer gesunden Form. Damit ist die Körperstatik im Lot, die Fußgelenke werden entlastet und geschont, die Knie entlastet und die Schuhe laufen sich normal ab. Ein Arbeitstag ohne Fußschmerzen ist mit diesen Plexidureinlagen überhaupt kein Problem mehr! | Die obenstehende Animation zeigt ein gesundes, bzw. unbelastetes Innengewölbe, einen Senkfuß und den Plattfuß. Ferner sieht man den belasteten Fuß auf einer Einlage stehend. Das Gewölbe bleibt in der natürlichen Form und der Fuß funktioniert schmerzfrei. |
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Auf den Bildern (oben) erkennt man am Abdruck, das der linke Fuß so gut wie vollständig durchgetreten ist. Daneben sieht man deutlich, wie der Fuß durch Einlagen optimal gestützt ist. Die modernen Microfasereinlagen erkennt man im Schuh nicht. Das linke Foto zeigt die durchgetretenen Innenseiten der Schuhe, rechts sieht es aus, als seien gesunde Füße im Schuh. (Der Patient ist heute 18 Jahre alt und die Einlagentherapie hat erst begonnen) |
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Der obenstehende Fußabdruck sagt aus, dass es sich um einen Senk- Spreizfuß, aber nicht aber um einen Plattfuß handelt. Dem ersten Anschein nach könnte es ein gesunder Fuß sein, wie wir es in der Schule gelernt haben. Die Zeichnung rechts (aus einem Schulbuch) verwirrt, denn es soll ein gesunder Fuß abgebildet sein. Tatsächlich aber könnte es auch ein Senkfuß sein. |
Haben Sie bei den Übungen zur Selbstdiagnose Senkfüße festgestellt?
Sofern Sie nicht mit Spreiz- und/oder Knickfüßen im Zusammenhang stehen, ist je nach Grad der Gewölbeeinsenkung und des Alters die Besserung nicht aussichtslos.
Gehen Sie direkt zu einem Orthopäden. Dieser wird Ihnen Einlagen oder Schuhzurüstungen (unsichtbare Einlagen) verschreiben. In welchen Schuhen, bzw. über wie viele Stunden am Tag die Einlagen getragen werden müssen und ob in der Wohnung Hausschuhe mit Fußbett, oder sogar welche mit Maßfußbett getragen werden sollten, wird man Ihnen bei der Aushändigung der Einlagen sagen.
Mit ein wenig Glück sind Sie die Probleme eventuell schon nach kurzer Zeit los, vorausgesetzt, die Einlagen werden konsequent wie vorgeschlagen, in allen Schuhen getragen und Barfußlaufen auf harten Böden wird vermieden. Die Hausschuhe können in jedem guten Sanitätshaus orthopädisch umgearbeitet werden. Zusätzlich sollte täglich Fußgymnastik betrieben werden.
Einlagen bei Senkfüßen
Falls Sie festgestellt haben, daß Sie an starken Senkfüßen (das Gewölbe sinkt fast bis auf den Boden ein) oder gar an Plattfüßen leiden, sollten Sie sich auf eine länger andauernde Einlagenzeit vorbereiten.
Falls Sie die ersten Einlagen bekommen, sagen Sie dem Orthopäden dieses unbedingt, damit zuerst leichte Einlagen zur Eingewöhnung verordnet werden. Ferner sollten Sie auf keinen Fall darauf verzichten, dem Orthopäden zu sagen, welche Art von Schuhen Sie tragen. Insbesondere wer leichte und elegante Schuhe bevorzugt, könnte mit Einlagen Probleme haben. Es wäre dann zu überlegen, ob nicht gleich auf feste Schuhzurüstungen umgestiegen wird.
Kassenpatienten haben leider bei der Einlagenverordnung den Nachteil, das nur noch Standartmodelle verschrieben werden dürfen.
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Über dem rot markierten Bereich bricht das Fußgewölbe fast vollständig zusammen. Man kann schon fast vom Plattfuß sprechen, denn es fehlen nur noch 3 mm bis zur Bodenberührung. Nun trägt der 25 Jährige die ersten Einlagen, die den Fuß in eine “leicht- Senkfußstellung” halten sollen, bis nach einer Eingewöhnungszeit die Einlagen erhöht werden. |
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In den meisten Sportschuhen sowie in vielen anderen Schuhen ist ein Fußbett eingearbeitet. Die Firma Birkenstock hat den Begriff Fußbett sogar schützen lassen. Aber selbst das bekannte Birkenstock-Fußbett reicht nicht zur Korrektur oder Behebung von Fußschäden aus. Wie man auf der obenstehenden Abbildung erkennen kann, wird nicht der gesamte Fuß ausreichend gestützt. Der Verlauf des Mittelfußes bleibt ungestützt. (rot staffierter Bereich). Die Sohlen stammen von einem Mädchen mit Senk-Knick- Spreizfuß und wurden vor der Einlagentherapie fotografiert. |