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Wenn bei der Untersuchung festgestellt wird, das der Patient Einlagen braucht, löst das in der Regel zuerst einen kleinen Schock aus. Was man zum Thema Einlagen wissen sollte, wie man damit geht, welche Schuhe geeignet sind und was Einlagen bewirken, erfahren Sie auf dieser Seite. Ferner gibt es Tipps und Tricks zum Eingewöhnen.
Einer trägt sie schon seit Jahren total gerne – andere lagern sie in der Schublade, weil jeder Schritt zur unangenehmen Qual wird – und manchmal weiß man nicht, wozu Einlagen gut sind. Kaum einen Körperteil vernachlässigen die Menschen so sehr wie ihre Füße. Häufig laufen Leute plattfüßig durch die Gegend, ohne es nur im geringsten zu ahnen, dass Fußprobleme vorhanden sind, die behoben oder gelindert werden können. Dass Fußgelenksarthrosen, Fersensporn und die meisten Knieprobleme vermeidbar sind, weiss vor dem Auftreten der Schmerzen und gescheiterten Behandlungen kaum jemand.
Häufig hören wir den folgenden Satz: “Man läuft auf Einlagen wie auf Eiern, darum bleiben sie in der Schublade.”
Tipps für Einlagen
Einlagen bekommt man grundsätzlich nur dann verordnet, wenn ernst zunehmende Fußprobleme vorhanden sind. Fußprobleme können die Körperstatik sehr nachteilig verändern,- so werden sehr häufig Einlagen verschrieben, obwohl der Patient wegen Knie-, oder Rückenschmerzen den Orthopäden aufsucht.
Bei Kindern und Jugendlichen ist es vollkommen normal, das die geschädigten Füße absolut keine Schmerzen hervorrufen. Mit zunehmenden Alter wird der Fußverfall schlimmer und ab dem 30. / 35. Lebensjahr sind starke Schmerzen an Füßen, Kniegelenken, der Hüfte und der Wirbelsäule zu erwarten, wenn nicht vorher dem durch Einlagen entgegen gewirkt wird.
Wenn Fußprobleme erkannt werden, ist es ratsam, mit der Einlagentherapie so früh wie möglich zu beginnen.
Im Kindesalter sind die Erfolgsaussichten am größten, denn der Fuß ist erst mit etwa dem 23. Lebensjahr ausgeprägt. Leider kennen die meisten Eltern sich mit Füßen überhaupt nicht aus oder legen grundsätzlich keinen Wert auf die Fußgesundheit.
Darum haben sehr viele Erwachsene heute Fußprobleme. Einlagen bei Senk- oder Plattfüßen
Sofern Sie an Senk- oder Plattfüßen leiden (auch kombiniert mit einem Knickfuß) und noch nicht an Einlagen gewöhnt sind, sollten Sie sofort “Biotreter” (Birkenstock* o.ä.) besorgen. Ferner gibt es in Schuhgeschäften und Kaufhäusern Fertigeinlagen. Diese helfen Ihnen zwar im medizinischem Sinne absolut nicht, aber einen “Vorgeschmack” liefern sie und darum ist es sinnvoll diese zu tragen, solange, bis die Maßeinlagen angefertigt worden sind.
Die Fußsohle kann sich vorab schon einmal an eine “Unterstützung” gewöhnen, so dass die anfängliche Eingewöhnungszeit an die Maßeinlagen reduziert wird. Wer starke Senkfüße hat oder sogar ein vollständig eingetretenes Fußgewölbe, hat den Vorteil, das sich die Haut nicht erst an den Druck der Einlage gewöhnen muss, weil die Fußgewölbe in den meisten Schuhen bereits aufliegen. Bei leichten Senkfüßen spürt der Patient zunächst, das die Hohlräume unter dem Fuß auf einmal verschwinden. Die Haut löst nach kurzer Zeit ein Kribbeln aus. Dieses Kribbeln kann man durch Massagen abstellen.
Die neuen Einlagen sollten dann zunächst barfuß in der Wohnung getragen werden, denn so gewöhnt sich die Haut am schnellsten an die neue Situation.
In den ersten Tagen empfiehlt es sich, das dicke Strümpfe in den Schuhen getragen werden, weil diese den Druck auf der Haut, der durch das eingefallene Gewölbe und der Einlage hervorgerufen wird lindert.
Bei starken Spreizfüßen ist die Eingewöhnungszeit schon fast eine mittlere Katastrophe, die bei älteren Menschen bis zu vierzehn Tagen dauern kann. Zwischen den Ballen werden Sie einen unheimlichen Druck verspüren, der in den ersten Stunden sogar schmerzhaft sein kann. Später, wenn der Fuß an die Einlagen gewöhnt ist, spürt man die Pelotte nur noch in den ersten Minuten. Aber der entlastende Druck ist irgendwie angenehm und man spürt, dass der Fuß in eine gesunde Position gedrückt wird. Hausschuhe mit Zurichtungen sind bei Spreizfußproblemen zusätzlich ratsam!
Bei Kindern sind die Füße noch weich und einfach zu formen. Auch die Haut gewöhnt sich innerhalb weniger Stunden an den Druck, der von der Einlage ausgeht. Darum spüren Kinder die Einlagen kaum.
Bei über 70% der Kinder mit Fußbeschwerden bleibt der gewünschte Erfolg leider aus, weil die Einlagen nicht konsequent getragen werden. Ferner wird es oft versäumt, das die Einlagen regelmäßig,- spätestens alle sechs Monate neu eingestellt werden müssen.
Erwachsene sollten die ersten Einlagen möglichst morgens zum ersten mal für eine längere Zeit in die Schuhe legen. Die Füße sind dann in der Regel noch nicht so stark durchgetreten, wie am Nachmittag oder am Abend. Nehmen Sie am besten gleich zwei paar Schuhe mit zum Sanitätshaus (oder zum Orthopäden), sofern die Einlagen nicht direkt nach Hause geliefert werden. Legen Sie die Einlagen in die Schuhe und überzeugen Sie sich davon, daß sie nicht stark kippeln.
Sie werden zunächst das Gefühl haben, das die Ferse zu hoch steht. Dieser Eindruck vergeht aber schnell. Besonders die Innenkante der Einlage könnte besonders stark zu spüren sein und zunächst unangenehm auffallen. Nach einer gewissen Zeit empfindet man es als sehr angenehm, wenn der Fuß ständig in einer gesunden Position bleibt und möchte die Einlagen nicht mehr missen.
Einlagen aus Kork-Leder oder Weichschaum benötigen im Schuh mehr Platz, als andere Einlagen. Somit sind diese Einlagen nicht für alle Schuhe geeignet. Wer gerne moderne und leichte Schuhe trägt, sollte dem Arzt dieses direkt sagen. Mit einer horrenten Zuzahlung müssen Kassenpatienten jedoch rechnen!
Ist in den Schuhen ist eine ausgeprägte Gelenkstütze eingeklebt, so muss diese vor dem Einlegen der Kork- Leder Einlage zuerst aus den Schuhen entfernt werden.
Slipper sind für Kork-Leder Einlagen meistens ungeeignet. Aber keine Sorge, die Schuhe können weiter getragen werden, denn dafür gibt es andere Einlagen oder feste Schuhzurüstungen.
Einlagen aus Stratos, Holz oder Kunststoff Plexidur sind in der Handhabung flexibler und fast für jeden Schuh geeignet.
Die ersten Einlagen für Erwachsene sollten aus einem Kunststoff- oder Fasermaterial sein, welches im Schuh nur ganz wenig Raum benötigt und nachfedert. Somit kann sich der Fuß sehr gut und leicht an die neue Situation gewöhnen. Später können die Einlagen verstärkt werden.
Kinder und Jugendliche, die nicht an kontrakten (festen) Senk- oder Plattfüßen leiden, sollten ebenfalls Einlagen tragen, die genau dem Körpergewicht und der Fußform angepasst werden. Diese Einlagen haben den Vorteil, das sie nachfedern, so wie eine gesunde Fußmuskulatur ebenfalls. Diese aktiven Einlagen animieren die Fußmuskulatur, was bei einer konsequenten Therapie dazu führt, das sich das Fußgewölbe festigt.
Mit Einlagen das erste Mal gehen
Da Einlage und Fuß im Schuh mehr Raum benötigen, sollten Sie zunächst die Schnürsenkel lockern. Spezielle Schuhe für Einlagen braucht man – sofern Sie keine übermäßig breiten Füße haben oder unter Knochendeformationen leiden, nicht zu besorgen.
Sofern Sie keine Schaleneinlagen bekommen, reichen normale Schuhe mit fester Fersenappe aus. Wer rechtzeitig mit dem konsequenten Tragen von Einlagen beginnt, gewöhnt sich in wenigen Stunden daran. Einen Druck, der von der Einlage ausgeht spürt man nur dort, wo der Fuß sich nicht mehr eigenständig halten kann. Ein gesunder Fuß würde von einer Einlage keinen Druck spüren!
Am wichtigsten ist, das der Patient weiß, das nach wenigen Tagen die Qualen, die die Einlagen am Anfang verursachen, mit einem mal verschwunden sind. Danach möchte man die Einlagen nicht mehr missen. Für den einen oder anderen wird dieser Satz nun unglaubwürdig klingen, lassen Sie sich überraschen!
Probleme mit Einlagen
Halten Sie es wirklich nicht mehr mit den neuen Einlagen aus, dann wechseln Sie die Schuhe! In der Regel tritt nach einer gewissen Zeit unter der Fußsohle ein ungewohntes Kribbeln auf, was nach ca. 30 Minuten vergeht. Erst wenn es wirklich nicht mehr anders geht, nehmen Sie die Einlagen für eine Stunde aus den Schuhen heraus und versuchen es danach erneut mit den Einlagen.
Haben Sie sich am Abend noch nicht an die Einlagen gewöhnt, dann gönnen Sie sich ein ausgiebiges Fußbad und massieren Sie danach sie Fußsohlen. Anschließend ziehen Sie (am besten ohne Strümpfe) bequeme Schuhe an, in welche vorher die Einlagen hineinlegt werden (übrigens: die höhere Seite immer nach innen)!
Während Sie sitzen und gemütlich einen schönen Film ansehen, werden Die die Einlagen zwar spüren, doch ist der Druck nicht so groß, wie beim Gehen und stehen! Auf diese Weise gewöhnt sich die Haut, aber auch der gesamte Fuß ganz sanft an die notwendige Hilfe, die der Fußmuskulatur hilft und dazu beiträgt, dass sich die Füße wieder normalisieren.
Wiederholen Sie die aufgeführten Eingewöhnungshilfen solange, bis die Einlagen nicht mehr negativ auffallen. Nach spätestens 3 Tagen sollten die Einlagen keine Probleme mehr bereiten.
Hilfe durch Einlagen
Manche Leute glauben, in der Schule oder im Büro keine Einlagen tragen zu müssen, weil man sowieso die meiste Zeit sitzt. Dieses ist eine Fehlannahme, denn Spreiz-, Platt- oder Senkfüße brauchen nicht das gesamte Körpergewicht um zumindest um einen Teil zu verflachen!
Einlagen sollten so oft wie möglich getragen werden. Insbesondere in den ersten Monaten ist es sehr wichtig, das dem Fußgewölbe die Chance geboten wird, wieder einzufallen.
Einlagen und die Wirkungen bei jungen Menschen
Wer das Glück hat seine Fußprobleme rechtzeitig zu erkennen, kann durch eine konsequente Einlagentherapie begleitet mit leichten Gymnastikübungen recht schnell seine Fußschwächen korrigieren und später beschwerdefrei laufen.
Drei verschiedene Beispiele aus der Praxis für Jugendliche mit Senk- Knickfüßen
- Die logische Therapie zur Festigung der Fußmuskulatur: Einlagen oder Schuhzurüstungen in jedem Schuh (auch Hausschuhen und Sandaletten), Regelmäßig ein paar Minuten Fußgymnastik, Barfußlaufen auf harten Böden vermeiden, im Sand und auf wilden Wiesen so oft wie nur möglich barfuß laufen! Ergebnis: In einigen Jahren sind die Füße okay
- Einlagen gegen Verschlimmerung des Zustandes. Die Einlagen oder Schuhzurüstungen werden täglich für ca. 4 – 6 Stunden getragen, Barfußlaufen in der Wohnung und/oder gelegentlich ohne Einlagen in den Schuhen, Keine Fußgymnastik und unregelmäßige Kontrolle. Ergebnis: Die Füße werden sich kaum verschlimmern, jedoch bleibt eine Vollständige Heilung aus.
- Einlagen ja, aber wenn überhaupt, dann nur gelegentlich. Die Einlagen werden nur selten und dann nur für ein paar Stunden getragen. Barfußlaufen in der Wohnung oder in einfachen Pantoffeln. Keine Fußgymnastik und unregelmäßige Kontrolle. Ergebnis: Am Fuß wird keine Veränderung sichtbar. Die Meinung bei diesen Einlagenträgern lautet in der Regel: “Einlagen bringen absolut nichts!”
Lieber unsichtbare Einlagen?
Etwa 10% der “Fußkranken” schämen sich dafür, das sie Einlagen tragen müssen und wollen vermeiden, dass ihnen jemand in die ausgezogenen Schuhe schaut. Diese Scharm ist sicher unbegründet, denn die Fußkrankheiten erkennen viele Leute im angezogenen Schuh ohne Einlagen viel häufiger. Wer etwas für seine Gesundheit tut, wer wegen eines Sehfehlers eine Brille trägt oder wegen eines Gebissvorsprungs eine Klammer, braucht sich auch nicht zu schämen!
Der Einlagenpatient hat dennoch den Vorteil, sich Einlagen zu beschaffen, die keiner sehen kann.