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Der Innengang, auch Entengang, Sichel- und Sensegang genannt, kann recht häufig bei jungen Menschen beobachtet werden, seltener bei älteren. Die Ursache für dieses abnorme Gangbild kann folgende Ursachen haben:
Angeborene Fehlstellung der Fuß-, Knie- oder Hüftgelenke; Sichel- oder Klumpfuß. Am häufigsten ist jedoch der Senk- oder Plattfuß bzw. der Knick-/Senkfuß der Auslöser für den Innengang.
Der Senkfuß hat in den meisten Fällen die Eigenschaft, dass beim Gehen nur über die Großzehe abgerollt werden kann. Durch einen Knickfuß wird dieses schädliche Abrollverhalten noch erheblich verstärkt. Für die meisten Menschen, die einen Knick-Senkfuß beklagen, ist dieses Abrollverhalten bis zu einem gewissen Alter jedoch schmerzfrei und wird darum nicht weiter verfolgt. Manche Menschen spüren im Unterbewusstsein, dass mit dem Abrollverhalten und der Gewichtsverteilung etwas nicht in Ordnung ist und versuchen dem entgegen zu wirken, indem sie das Gewicht während des Laufens auf das äußere Fußgewölbe verlagern und über die Kleinzehen abrollen. Die Füße werden dabei nach innen gestellt. Im Stand ist die Fußstellung meist unauffällig.
Durch den Innengang wird die Statik und somit die Unter- und Oberschenkel erheblich negativ beeinflusst. Es führt zu einseitigen Überbelastungen der Knie- und Hüftgelenkknochen und selbstverständlich auch zu weiteren Fußproblemen.
Innengang bei Kleinkindern
Bei Kleinkindern ist der Innengang in der Regel keine Besonderheit, die besorgniserregend ist. Schließlich müssen die kleinen Füße und Gelenke erst die Richtung finden, die für den Rest des Lebens den natürlichen Gang ermöglichen wird. Dennoch sollte für den Fall, dass der Innengang über einen längerem Zeitraum hinweg bestehen bleibt, ein Orthopäde aufgesucht werden, der sich die Hüften ansehen wird.
Innengang bei Kindern
Im Alter zwischen 6 und 8 Jahren, je nach allgemeiner Entwicklung des Kindes, sollte man jegliche Fußverfallserscheinungen ernst nehmen und die notwendigen Gegenmaßnahmen einleiten. Spielerische Fußgymnastik und barfuss auf der Gymnastikmatte turnen sollte eigentlich in jeder Grundschule im Sportunterricht die Regel sein. Die Sportlehrer, die zusammen mit ihren Schülern das Seminar in der goParadise Laufschule besucht haben, wissen, wie sehr die Kinder an lustigen Gymnastikspielen Spaß haben und wie schnell man die Motorik, die allgemeine Haltung und Beweglichkeit der Füße dadurch positiv beeinflussen kann.
Kinder die einen Fußverfall zeigen, müssen allerdings darüber hinaus täglich Fußgymnastik betreiben und so oft es geht, auf unebenen Naturböden barfuß laufen. (Dieses schadet auch gesunden Füßen nicht). Ein Jahr später sollten die Füße wesentlich kräftiger geworden sein. Bleibt dieser Erfolg aus, reichen die bisherigen Gymnastikmaßnahmen nicht aus. Das bedeutet, dass das betroffene Kind zusätzlich einer Einlagentherapie unterzogen werden sollte, damit die unangenehmen Begleit- und Folgeerscheinungen ausgeschlossen werden können.
Es ist durchaus normal, dass der Innengang im Alter zwischen 12 und 18 Jahren ganz von alleine verschwindet. Bei Jungen findet dieser Umkehrungsprozeß des Abrollens übrigens häufig früher statt, als bei Mädchen. Dieses bedeutet aber auf keinen Fall, dass auch der Senk.- oder Knickfuß automatisch gefestigt ist!
Innengang bei Erwachsenen
Bei Erwachsenen sieht man den Innengang seltener. Dennoch kommt dieser vor und kann ebenfalls durch spezielle Einlagen behandelt werden. Probleme im Fußgelenk, Knie- und/oder Hüftschmerzen sind eigentlich die Regel.
Therapie bei Innengang
Therapiert man den Innengang rechtzeitig, bleiben die unangenehmen Folgeerscheinungen in den Füßen, Knien, Hüften und im unterem Wirbelbereich aus, weil die jungen Knochen über eine ausreichende Menge an “Gelenkschmiere” verfügen. Eine frühzeitige Ermüdung beim Laufen und Kniebeschwerden können aber auch schon im jungen Alter eine Folge des Innengangs bzw. der Fehlstatik sein.
Beim Kleinkind prüft man die Bewegungsmöglichkeiten des Fußes, indem man an den Innen- und Außenseiten des Fußes reibt und kitzelt. Der Fuß sollte dann deutlich sichtbar in die Richtung drehen, wo er gerade gereizt wird.
Schüler und Erwachsene kann man dazu animieren, versuchen die Füße in die “Charlie Chaplin”- Stellung, also nach außen zu drehen und so ein paar Schritte zu laufen.
Gelingt dieses, kann man mit einer gezielten Einlagentherapie Abhilfe schaffen. Gelingt das nicht, sollte auf jeden Fall ein Facharzt für Orthopädie aufgesucht werden.
Einlagen gegen Innengang
Einlagen gegen den Innengang bei Senk-/Knickfüßen bewirken, dass der Fuß in einer natürlichen Stellung gehalten wird. Je nach Grad des Fußverfalls fertigt man zuerst leicht stützende Einlagen an, die später zur Korrektureinlage umfunktioniert werden. Die Korrektureinlage ist nach dem fast unbelasteten Fuß geformt. Das Außengewölbe (Fußaußenrand) wird durch diese Einlagen angehoben, so dass ein Abrollen über den Außenfuß unbequem wird.
Weil das Innengewölbe durch diese Einlagen perfekt gestützt wird, empfindet der Körper schon recht schnell das Gefühl, das mit der Fußstatik alles bestens ist, so als wäre die Fußmuskulatur kräftig genug, um den Fuß in der gesunden Normalposition zu halten. Vorausgesetzt, die Einlagen werden täglich ganz konsequent getragen, wird das Gangbild nach kurzer Zeit dauerhaft normalisiert und das Abrollverhalten der Füße wird normal. Bei Kindern und Jugendlichen sieht man den Erfolg – je nach Fußverfall, schon nach 2 bis 10 Wochen, bei Erwachsenen dauert es bis zu 15 Monaten, bis sich der natürliche Gang eingestellt* hat.