Kindersenkfüße

Kindersenkfüße: Eigentlich ist es überhaupt nicht schwierig, den Senkfuß vom Plattfuß und vom gesunden Normalfuß unterscheiden zu können. Diese Seite hilft Ihnen dabei, künftig selbst zu erkennen, ob Ihr Kind oder Sie selbst Senkfüße zu beklagen haben und wie man sie einfach therapieren kann.

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Senkfüße erkennen

Was die Mehrheit der Eltern und der Betroffenen nicht weiß: Es laufen in Deutschland mehr als 70% der Schüler mit Senkfüßen herum und 80% der Senkfüße bleiben solange unerkannt, bis es zu Schmerzen kommt, was sich jedoch bis ins späte Erwachsenenalter hinauszögern kann.

Senkfüße therapieren

Der Irrglaube, der auch heute noch in den meisten Schulbüchern zu finden ist, dass beim Senkfuß der Fußabdruck keine Hohlräume zeigt ist sehr stark verbreitet und völliger Unsinn. Zu glauben, die Füße sind einwandfrei, weil der nicht belastete Fuß ein ganz deutliches Fußgewölbe zeigt, trifft nur auf wenige zu!

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Senkfüße vermeiden

Fußverfall – Wieso, weshalb und warum?

Aller Anfang des Fußverfalls ist eine Schwäche der Fußmuskulatur. Weil die Fußmuskulatur das große Innengewölbe nicht vollständig in der “Brückenform” halten kann, sinkt es ein.

Man spricht vom Senkfuß. Erreicht das Gewölbe den Boden, spricht man vom Plattfuß. Allerdings sind Plattfüße eher selten bei Kindern.

Im Laufe der Jahre wird zur schwachen Fußmuskulatur auch der gesamte Bänder- und Sehnenapparat in Mitleidenschaft gezogen. Salopp ausgedrückt kann man das so verstehen, dass die Bänder und Sehnen ausleiern, was zur Konsequenz hat, dass sich die Fußgewölbe noch stärker absenken. Es besteht nun die Gefahr, dass die Gewölbe kontrakt bleiben,- das bedeutet, das sich die Gewölbe nicht mehr vollständig aufrichten können.

Bei jungen Kindern führen auch kontrakte Senkfüße nur selten zu schmerzen. Auch werden die Fußknochen nicht unbedingt durch die Senkfüße geschädigt, denn es ist noch genug “Gelenkschmiere” vorhanden.

So kommt es nur selten dazu, dass sich die Eltern um die Füße ihres Kindes bemühen. .

Tipp: Falls Ihnen der Kinderarzt oder Orthopäde erzählen sollte, Senkfüße etc. “verwachsen” oder “wachsen aus” dann ist das Unfug! Erst recht, wenn dazu noch ein Knickfuß dabei ist. Derartige Aussagen basieren auf ein theoretisches Wissen, das mit der Realität absolut nichts gemeinsames hat!

Würden Fußschwächen tatsächlich “verwachsen”, dann müsste man auf deutschen Schulhöfen zumindest an weiterführenden Schulen nicht so viele Jugendliche sehen, wo man schon am Gang und am Schuh sieht, dass sie Senkfüße, Knickfüße, Außen- oder Innengang usw. zu beklagen haben! Sie können diese Aussage ganz leicht nachprüfen,- gehen Sie einfach mal zur nächsten Realschule oder zum Gymnasium.

Die Beispiele Realschule und Gymnasium sind extra angesprochen. Zumindest auf höheren Schulen sollte man erwarten können, dass die Schüler ihren Körper gut und richtig kennen lernen können. Dem ist aber nicht so! Prüfen Sie es einfach nach!

Sie werden erschreckt feststellen, wie wenig Eltern, Lehrer und Schüler sich Gedanken um die für das Leben wichtigen Füße, Knie und Hüften machen! Sie gehören nun sicher nicht mehr dazu!

Kindersenkfüße – Allgemeines, was man wissen sollte

Die Vorbereitungen für das Laufen lernen beginnen bereits in der Wiege. Das Baby strampelt und spielt sich an den Füßen herum und das das Baby mit den Füßen spielt, sehe ich als eine Art natürliche Gymnastik. Die Fußmuskulatur wird durch die ständigen Bewegungen quasi trainiert. Aber Achtung, ein zu enger Strampelanzug und zu kleine Strümpfe verhindern, dass sich die kleinen und noch sehr schwachen Füßchen des Babys normal entwickeln können

Spätestens wenn das Baby den Drang verspürt, auf den Beinen stehen zu müssen, wird auch die letzte Mutter unbedingt Schuhe kaufen müssen. Der Schuhhandel empfiehlt spezielle Lauflernschuhe, die den sehr schwachen Füßchen einen festen Halt und Schutz bieten. In erster Hinsicht kann man dieses auch gut nachvollziehen, weil die Natur von den Eltern gerade zu verlangt, ihr Kind zu schützen wo es nur geht. Tatsächlich ist es so, dass sich die Menschen seit der Evolution selbst und auch ihr Lebensumfeld enorm verändert haben.

Abgesehen von der Behaarung und Größe sind unsere Füße seit der Entstehung des Menschen unverändert geblieben. Die Füße brauchen die Chance, sich normal entwickeln zu können und dazu brauchen sie von Natur aus keinen Schutz. Babyfüße haben den Schutzmantel bereits in die Wiege gelegt bekommen. Der so genannte. Babyspeck dient den zarten Knochen und Gelenken als Schutz. Sobald die Knochen fest genug sind, baut sich der Speckmantel von selbst ab.

Tipp: So oft es nur geht, sollten kleine Kinder auch im Lauflernalter auf weichen und unebenen Böden barfuß laufen dürfen. Im Sandkasten oder auf der wilden Wiese sind bei warmen Wetter Schuhe nur hinderlich für die natürliche Entwicklung! Schuhe sind als Schutz vor Kälte sinnvoll. Schuhe für Kleinkinder sollten eine ganz weiche und biegsame Schuhsohle haben und keine zu feste Fersenkappe. Der Kaufpreis der Schuhe ist unerheblich, es kommt auf die Anfertigung und auf das Material an! Eine ausführliche Fuß- und Schuhberatung wird bei vielen kostenlos angeboten!

Im drittem Lebensjahr ist der gesunde Fuß schon soweit ausgeprägt, dass sich das innere Längsgewölbe von selbst trägt und eine Brückenform zeigt. Der natürliche Gewölbebogen bleibt auch im belasteten Zustand beim normalen Gehen und beim Stehen so erhalten. Falls das nicht der Fall ist und sich der Fuß durchtreten lässt, handelt es sich um Senkfüße. Wenn das Fußgewölbe vollständig einbricht und den Boden berührt, sind es Plattfüße (letzteres äußerst selten).

Wird der Fußverfall nicht therapiert, ist mit folgenden Folgeschäden zu rechnen:

  • Das bei jedem Schritt einsinkende Fußgewölbe führt zu einer Gewichtsverlagerung auf den inneren Fuß, was recht häufig zusätzlich zum Knickfuß führt.
  • Selten klagen betroffene Kinder über müde oder schmerzende Füße. Auch bei Jugendlichen funktionieren Senkfüße und sogar Plattfüße sehr häufig schmerzfrei
  • Die Gewichtsverlagerung führt dazu, dass der Fuß über die Großzehe abrollt, was im Erwachsenenalter zu schiefgetretenen Zehen und oft auch zur Ballenbildung führt (Hallux Valgus genannt). Manche Kinder reagieren darauf mit einem Innengang.
  • Eine Mittelfußatritis oder Arthrose und auch ein Fersensporn kann schon ab dem 35. Lebensjahr zu starken beruflichen Einschränkungen führen. Ob und wann mit solchen sehr schmerzhaften Behinderungen zu rechnen ist, zeigt die ausführliche Fußuntersuchung schon ab dem 12. Lebensjahr. (Eine Fußuntersuchung bei Kindern dauert immer mindestens 15 Minuten, manchmal auch eine Stunde).

Senkfüße und Plattfüße erkennen

Senkfüße und Plattfüße sind ganz einfach zu erkennen. Sobald der Fuß belastet wird, bricht das innere Fußgewölbe in der ganzen Länge oder nur teilweise ein. So gibt es einige verschiedene Arten von Senkfüßen, die auch zu unterschiedlich starken Begleit- und Folgeschäden führen können. Erst wenn das mittlere innere Fußgewölbe vollständig auf dem Boden aufliegt, kann man von einem Plattfuß sprechen (oft werden auch einfache Knick-/Senkfüße als Plattfüße bezeichnet, was jedoch ein völliger Unsinn ist).Bei manchen Kindern und Erwachsenen richtet sich auch das entlastete Fußgewölbe nicht vollständig auf. In solchen Fällen spricht man vom kontrakten Senkfuß oder wenn der Fuß überhaupt keine Wölbung zeigt, vom kontrakten Plattfuß.

Senk- und Plattfüße erkennt man auch am Gang und am Schuh. Manche Schuhe werfen vorne am Gewölbe Falten, die durch das Absenken der Fußgewölbe hinein getreten werden. Die Füße werden beim Abrollen von den meisten Betroffenen nach außen gedreht (bei ca. 55% trifft das zu). Beim Innengang (ca.25%), wird der Fuß beim abrollen nach innen gedreht und nur im Stand zeigen die Fußspitzen nach außen. Selten kommt es vor, dass auch beim Senkfuß ein normales Abrollverhalten zu sehen ist.

Kindersenkfüße – Spezielle Tipps und Hinweise

Ein zu enger Strampelanzug und zu kleine Strümpfe verhindern, dass sich die kleinen und noch sehr schwachen Füßchen des Babys normal entwickeln können.

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So oft es nur geht, sollten kleine Kinder auch im Lauflernalter auf weichen und unebenen Böden barfuß laufen dürfen.

Im Sandkasten oder auf der wilden Wiese sind bei warmen Wetter Schuhe nur hinderlich für die natürliche Entwicklung! Schuhe sind als

Schutz vor Kälte sinnvoll.

Schuhe für Kleinkinder sollten eine ganz weiche und biegsame Schuhsohle haben und keine zu feste Fersenkappe. Der Kaufpreis der Schuhe ist unerheblich,- es kommt auf die Anfertigung und auf das Material an!

Bei Kindern, die das 4. Lebensjahr erreicht haben, schauen Sie sich das innere Fußgewölbe genau an. Wenn der Fuß unbelastet ist, etwa wenn die Beine im Sitzen baumeln, dann erkennt man das Fußgewölbe. Nun soll das Kind sich ganz langsam hinstellen, das Gewölbe muss in der selben Form bleiben, wie zuvor im unbelasteten Zustand. Es darf nicht stärker als 10% einsinken.

Der Senkfuß im Kindesalter entsteht durch eine reine Schwäche der Fußmuskulatur und diese kann man sehr gut trainieren und das funktioniert bei Kleinkindern sehr gut und effektiv. Meist wird jedoch viel zu lange abgewartet und gehofft, dass sich die Füße wirklich von alleine festigen. Dieser Fehler wird sich im späterem Leben deutlich spürbar bemerkbar machen,- oft erst im Erwachsenenalter.

Fußbett

Fußbett ist ein geschützter Begriff der Firma Birkenstock, die vor vielen Jahren das Fußbett erfunden hat. Ein Fußbett ist maschinell nach einem Standartleisten geformt und hat absolut keine therapeutische Wirkung auf einfache Senkfüße. Zwar spürt jeder, der Senkfüße zu beklagen hat deutlich die Stütze im mittlerem Fußgewölbe, weil der Rand besonders hochgezogen ist. Das Fußgewölbe an sich wird jedoch nicht nennenswert gestützt und somit ist der Fußbettschuh keine Alternative zu therapeutischen Maßeinlagen.

Einfacher Schnelltest mit Fußbettsandalen

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Das gesunde, kräftige Fußgewölbe berührt das “Fußbett” nicht.

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Das innere Fußgewölbe vom Senk- oder Plattfuß liegt ganz oder teilweise auf dem ” Fußbett” auf.

Bilder & Erklärungen zu verschiedenen Arten an Senkfüßen und Plattfüßen

Fersensprengung

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Auf dem Bild ist die Art von Senkfuß zu sehen, wo insbesondere die Fersensprengung betroffen ist, denn die ist beim belasteten Fuß nicht so steil ansteigend, wie es beim Normalfuß der Fall ist. Im Vorderbereich ist das Innengewölbe jedoch ganz normal ansteigend, jedoch ist das Quergewölbe nicht zu erkennen (Spreizfuß).

Wird der Fuß nicht therapiert, dann sind die folgenden Auswüchse, die einzeln oder zusammen auftreten können, sehr wahrscheinlich:

  • Knickfuß (mit den typischen Begleiterscheinungen)
  • Fersensporn
  • Mittelfußarthrose
  • zunehmender Fußverfall
  • verkrümmte Großzehen

Vermieden können die Folgebeschwerden durch stabile Kunststoffeinlagen , die insbesondere im Bereich der Fersensprengung das Gewölbe stark unterstützen und dazu täglich etwas Gymnastik. Mit einer Einlagen-Therapiezeit von 4-6 Jahren muss hier bei dem 19 Jährigen gerechnet werden, bis die Fußgewölbe von selbst halten.

Senkfuss – Hallux Valgus

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Dieser Fuß ist nur ganz minimal belastet und zeigt ganz deutlich, wie weit die Mittelfußsehne nach unten zeigt und das die Fersensprengung nicht vollständig vorhanden ist.

Im Gegensatz zum Bild davor ist hier von einem kontraktem Senkfuß die Rede, denn das Gewölbe richtet sich auch bei Entlastung nicht von selbst komplett auf.

Das Bild dient als Beleg dafür, dass schiefe Großzehen mit Ballenbildung (auch als Hallux Valgus bekannt) bereits im Kindesalter auftreten (Pfeil Nr. 3). Auch das Mittelfußgewölbe beginnt, sich zu deformieren (Pfeil Nr. 1) und das gesamt einsinkende Mittelfußgewölbe (Pfeil Nr. 2) verursacht schon starke Fußschmerzen nach Belastungen, was bei Kindern sonst eigentlich nicht die Regel ist.

Plattfuß

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Es gibt innerhalb von Fachleuten die Meinung, dass ein derartig schwerwiegender Fußverfall durch eine Einlagentherapie nicht mehr zu korrigieren ist, weil das 14. Lebensjahr überschritten ist.In solchen Fällen wird heute sehr gerne durch eine Operation das Innengewölbe versteift. Nun ist hier das “Wunderkind” beschrieben, den Sie auch im Film kennen lernen können

Die Anfänge waren wie “normal”, aber nach nur 6 Monaten haben sich nicht nur die Fußgewölbe eine normale Form angenommen, sondern es war auch schon eine Fußfestigkeit im Stand gegeben.

Kinder Plattfuß

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Dieses Beispiel zeigt die Füße eines gerade mal sechsjährigen Jungen. Das Fußgewölbe liegt vollständig auf,- man nennt das Plattfuß. Die Eltern des Jungen haben eigentlich alles richtig gemacht und das Kind schon mit dem 3. Lebensjahr beim einem Orthopäden vorgestellt, der dem Kind auch sofort ein Paar Einlagen verordnet hatte. Diese wurden auch immer in den Straßenschuhen getragen, die Eltern hatten stets Probleme, passende Schuhe zu finden.

Dennoch wurde es mit dem Plattfuß immer schlimmer und es bildete sich auch die Deformierung des Fußes, die auf dem linken Bild mit dem roten Pfeil markiert wurde.

Therapie Senkfüße

Senkfüße können ganz einfach therapiert werden. Als Grundsatz gilt hier, desto frühzeitiger man mit der Therapie beginnt, um so schneller erntet man die Erfolge! Beim kontrakten Senk- oder Plattfuß ist das Fußgewölbe so zu bilden, wie es von Natur aus her sein sollte. Dieses kann mit Vollkorrektureinlagen geschehen.

Für den einfachen und leichten Senkfuß reicht es oft vollkommen aus, wenn man geeignetes Schuhwerk nutzt, das Kind so oft wie nur möglich barfuß auf weichen und unebenen Böden laufen lässt, denn harte und ebene Böden sind ab einem gewissen Grad des Fußverfalls eher schädlich. Ganz wichtig sind Gymnastikübungen, die täglich zu machen sind. Ist beim Fußverfall die 20% Marke überschritten, dann reicht das häufige Barfußlaufen leider nicht mehr aus. Man sollte dem Kind dann eine ordentliche Einlagentherapie gönnen, die folgendes bewirkt.

Die speziellen Therapie-Einlagen unterstützen die Muskulatur in sofern, dass diese etwas entlastet wird und sich festigen kann. Die Einlagen federn ganz leicht nach, so wie es eine vollkommen intakte Fußmuskulatur macht. Mit jedem Schritt wird somit ein natürliches Geh- und Abrollverhalten möglich, welches sich äußerst positiv auf die zukünftige Entwicklung von Füßen und Beinen auswirkt.

Kindersenkfüße und Einlagen

Wie lange die Einlagen- und Gymnastiktherapie dauern wird, hängt vom Alter, vom Grad des Fußverfalls und von der Festigkeit des Gewebes der Patienten ab. Der Facharzt oder Fachtherapeut wird das optimale Einlagenmaterial auswählen und die Einlagen* so anformen, dass dem Kind das natürliche Gehen so schnell es nur geht ermöglicht wird. In der Regel sind dafür gleich mehrere Einlagen erforderlich,- etwa für die Freizeitschuhe, Hausschuhe und Sportschuhe.

Kinderfüße und Kinderbeine wachsen nur einmal im Leben! Die Verantwortung für ein gesundes und natürliches Wachstum haben die Eltern und niemand anderer!